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Der etwas andere „Statt-Lauf“ des Lauftreffs Entringen

Verfasst von Bernd Glauner *
Laufsport, Laufveranstaltungen
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Erst am Freitagabend – da war eigentlich schon Anmeldeschluss – hab ich davon erfahren: Es gibt dieses Jahr am 27. September einen“ Statt-Lauf“.

Nanu, was ist denn das? Ein Schreibfehler?
Weit gefehlt! Ein echter 10 Kilometerlauf organisiert von Werner Pfeifer und einem Team von engagierten Freizeitläufern des Lauftreffs Entringen. Eigentlich laufe ich ja erst seit 6 Wochen wieder ernsthaft, nachdem ich mein Corona-Bäuchlein erfolgreich vervespert habe und dann ein 10 km Lauf fast ohne jede Vorbereitung? Die Ankündigung hat mich aber so neugierig gemacht, dass ich nicht widerstehen konnte und was soll ich sagen: Ich hab es nicht bereut!

Also am Sonntag kurz nach 9 Uhr ins Auto gesetzt, nach Poltringen gefahren und von dort abgebogen zum Flughafen, der vom Flugsportverein Ammerbuch betrieben wird. Dort gibt es auch ein nettes Restaurant mit dem passenden Namen „Goldener Propeller“.

Nachdem es bis in die Nacht hinein geregnet hatte, kam – passend zum Wochentag – sogar die Sonne zum Vorschein und erstmal hat mich der Rundumblick total begeistert. In Richtung Tübingen bildet die Wurmlinger Kapelle einen markanten Hingucker und in Richtung Entringen das Schloss Hohenentringen. Genauso imposant ist der Blick rüber auf die Schwäbische Alb.

20200927 210015 Ausschnitt HDie Organisation: „professionell“ und das gerade mal für ca. 30 Läufer:
Lautsprecheranlage/Musik, Getränkestand – inklusive hochprozentiger Obstbrände für danach – gedruckte Startnummern mit Wunschnummer und Vorname, persönliche Begrüßung durch Werner mit ausführlicher Streckenbeschreibung – 2 Runden zwischen Flughafen und Entringen – und einer Erklärung dafür, was es mit dem Wörtchen „Statt-Lauf“ auf sich hat. Da der Tübinger Stadtlauf ins „Virtuelle“ verlegt wurde, hatten die LTE-Lauftreffler die originelle Idee, einen „realen“ Lauf vor Ort mit etwas „Stadtlauf-Flair“ zu verbinden.

Neben den Läufern des Lauftreffs Entringen gab es auch viele bekannte Gesichter aus der Umgebung, z.B. vom TSV Hirschau. Vom Post-SV war außer mir noch Michael Burnet mit dabei.

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Nach einer Aufwärmgymnastik – natürlich mit heißer Musik – ging es dann auf die Strecke. Natürlich Corona-geschuldet mit ausreichenden Abständen und mit Druck auf den Startknopf der eigenen Stoppuhr beim Überschreiten der ausgeschilderten Start-/Ziellinie.

Den ersten Kilometer bin ich für meine Verhältnisse zu schnell angegangen, aber die Strecke hatte ein paar „eingebaute Bremsen“, die mir Zeit zum Luftholen verschafft haben. Der Regen der letzten beiden Tage hatte auf dem Weg nach Entringen für ordentlich Schlamm gesorgt. Schlamm auf weichem Untergrund geht ja noch – außer, dass man von oben bis unten dreckig wird – aber Schlamm auf geteerten Wegen ist fast schlimmer wie Glatteis und ich hatte Glück, dass ich den Schlamm nicht auch noch kosten durfte. Das hatte fast schon was von Crosslauf …

Dann ging es rein nach Entringen mit dem netten Schild „glei‘ wird’s echt städtisch“ oder hätte das besser „glei‘ wird’s echt stättisch“ lauten müssen? In jedem Fall kam beim Laufen durch Entringen schon so was wie Stadtlauf/Stattlauf- Feeling auf. Es ging z.B. vorbei an Schildern wie:
dem Urig-provinziellem Markt / dem Geld-Anlagenpark / der Eberhard-im-Käsbach-Brücke und 
der Gemeinde-Universität von MMXVIII

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Den Abschluss von Entringen bildete dann die Bahnunterführung mit einmal Treppe runter und einmal Treppe rauf. Das war sozusagen die Vorbereitung auf den anstrengenden Teil der Laufstrecke: ca. 1 km kräftezehrender Anstieg auf die „Mühlstein-Strasse“. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zum Ende der ersten Runde mit lautstarkem Empfang und motivierenden Anfeuerungsrufen.

Ich muss zugeben, ich war der Letzte – kein Wunder ohne jegliche Vorbereitung. Aber – das war ja ein professioneller Lauf – es gab zwei Fahrradbegleiter und als Letzter hat man den Vorteil, dass man nie alleine ist. Jürgen der Besenfahrer – hat mich durchgehend motoviert, so dass ich dann die zweite Runde sogar deutlich schneller gelaufen bin als die erste. Nach den ersten beiden Kilometern hatte ich auch wieder genug Luft um nebenher ein wenig zu „Schwätzen“. Insgesamt hat meine Uhr 10,95 km angezeigt und meine 10 km Zwischenzeit lag knapp über 73 Minuten – na ja, das ist bis zum Nikolauslauf noch steigerungsfähig.

2f9cf463 b8fe 451b 8981 79d8e6a064a4Bernd im Ziel20200927 205834 Ausschnit HNach dem herzlichen und persönlichen Empfang im Ziel, heißen Getränken und – wer wollte – auch Hochprozentigem, gab‘s dann für jeden eine Siegermedaille – mit viel Liebe von Antje Müller selbst gebacken.

Tolle Idee! Sieht echt lecker aus. Endlich mal ein Medaille, die man nicht an die Wand hängen muss …

Dann kam die ausgeschriebene Preisverleihung für den Teilnehmer mit dem ältesten Stadtlauf-T-Shirt. Das älteste hatte Werner (1998), der jedoch als Organisator außer Konkurrenz war. Dann gab es zwei T-Shirts aus dem Jahr 2000, eines davon von mir. Da ich jedoch damals, als Leiter des Wettkampf-büros, gar nicht mitgelaufen bin, ging der Preis – ein Glas Honig – an Ute Groh. Auch die Bürgermeisterin von Ammerbuch, Christel Halm, hat sich in dieser Runde wohlgefühlt und dann bekamen wir auch noch Besuch von Ingo Becker.

Das anschließende Mittagessen im „Goldenen Propeller“ – hab´ ein Schnitzel bestellt und zwei tellergroße Teile bekommen – war dann der krönende Abschluss. Ich möchte dem kreativen Teams des Lauftreffs Entringen und insbesondere Werner Pfeifer meinen ganz persönlichen Dank für diese gelungene Veranstaltung aussprechen und freue mich schon jetzt auf weitere „Statt-Läufe“.

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