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Zugspitz Ultratrail am 15. Juni 2019: Ein grandioses Rennen vor gigantischer Kulisse

Verfasst von Lisa Janko *
Laufsport
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Am vergangenen Samstag, dem 15. Juni 2019, stand für mich eines meiner großen Saison-Highlights für dieses Jahr im Wettersteingebirge an, der legendäre Zugspitz Ultratrail in Grainau. Bei Deutschlands größtem Trailrunning-Event mit insgesamt knapp 3200 Teilnehmern habe ich mich über die Basetrail XL-Distanz mit 39 km und 2000 Höhenmetern mit 810 weiteren „Bergziegen“ messen dürfen, darunter auch Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier.

 
Nachdem aufgrund einer Gewitterprognose die beiden längsten Distanzen über 102 km und 81 km im Voraus auf 63 km verkürzt werden mussten und mich am Vorabend des Rennens eine SMS des Veranstalters erreichte, dass meine Startzeit um 2 Stunden auf 8 Uhr vorverlegt wurde, stand ich am Samstagmorgen total gespannt, aufgeregt und auch ein bisschen eingeschüchtert durch die ganzen Trailrunning-Cracks in Mittenwald an der Startlinie, wo mein Alpine Running-Abenteuer um Deutschlands höchsten Berg bis ins Zugspitzdorf Grainau beginnen sollte. Vorgenommen für das Rennen hatte ich mir vor allem Spaß zu haben, die tolle Atmosphäre und atemberaubende Landschaft zu genießen, mir meine Kräfte gut einzuteilen, um die lange und anstrengende Strecke gut durchzustehen und mich am Anfang nicht von dem schnellen Starterfeld mitreißen zu lassen, sondern mein eigenes Tempo zu finden.
 
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Und so begann mein bisher längster Wettkampf vor einer grandiosen Kulisse. Ich kam gut in das Rennen rein, fühlte mich gut, verpflegte mich rechtzeitig und ausreichend, lief ohne Druck mein eigenes Tempo, überholte immer wieder ein paar Läufer am Berg, genoss die herrliche Landschaft und hatte einfach Spaß. Nach etwa 17 km überholte ich dann zum ersten Mal eine Frau, die mir mitteilte, dass ich nun vierte Frau und die Dritte uns nur wenige Minuten voraus sei. Von dieser Nachricht völlig überrascht und gleichzeitig auch enorm motiviert, hat sich mir doch gerade der Ausblick auf einen möglichen Podestplatz eröffnet, lief ich beflügelt weiter und ermahnte mich gleichzeitig, dass das Rennen noch sehr lange dauern würde. Und nicht lange, da holte ich tatsächlich auch die dritte Frau ein.
 
Auf dem letzten, etwa 1000 Höhenmetern langen Anstieg rauf bis auf die Alpspitze, sichtete ich plötzlich die nächste Frau vor mir und der Ehrgeiz packte mich, auch sie noch einzuholen und mich so vielleicht sogar auf den zweiten Platz vorarbeiten zu können, was mir nach einiger Zeit sogar gelang. Doch im Gegensatz zu den anderen Läuferinnen, die ich relativ schnell hinter mir lassen konnte, ließ diese Konkurrentin nicht locker, heftete sich mir an die Fersen und blieb für die restlichen 15 km dicht hinter mir, sodass ich sie nie aus den Augen verlor und ihren Atmen stets im Nacken spürte. Von da an musste ich mir in jeder Sekunde des Rennens wirklich alles abverlangen, wollte ich meinen zweiten Platz doch nicht wieder hergeben. Doch die motivierenden Zurufe von anderen Läufern oder Zuschauern, an denen ich vorbeilief, wie „Weiter so, nur die Laura ist noch vor Dir!“ und der Gedanke an einen Zieleinlauf hinter der weltberühmten Sportlerin gaben mir den nötigen Biss, um mich durch die letzten anstrengenden Kilometer durchzukämpfen und bis zum Zieleinlauf nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und rauszuholen, was noch ging. 
 
Nach 4:30 Stunden erreichte ich völlig erschöpft aber überglücklich, hinter Laura Dahlmeier und nur 15 Sekunden vor meiner hartnäckigen Verfolgerin Carola Dörries als Zweitplatzierte das Ziel, wo mich ein grandioser Empfang erwartete. Für mich persönlich war es ein super Rennen, in dem ich sehr viel lernen konnte, was mich hart auf die Probe gestellt und mir gerade im zweiten Teil alles abverlangt hat und trotzdem riesig Spaß gemacht hat. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis ich das Erlebte verarbeitet und realisiert habe, doch eines ist sicher: es war ein unvergessliches, wunderbares Wettkampfwochenende, das ich sicher für immer in Erinnerung behalten und an welches ich mit einem Lächeln zurückdenken werde!
 
 
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