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Meine erste Wanderung mit der Post-SV Wandergruppe

Wandern
Strecke

Eigentlich wollte ich ja schon längst mal bei einer der von Peter Reif organisierten Post-SV Wanderungen teilnehmen, schon deshalb, weil ich bisher als Webmaster schon immer fast hautnah mit dabei war. Bisher hat das leider nie geklappt, weil die Wanderungen immer sonntags waren und da steht bei mir Marathontraining auf dem Programm. Vor 14 Tagen war es dann wieder soweit, ich bekam von Peter eine Email, dass am 24.08. eine Wanderung stattfindet.

Auf den Spuren der Römer“, das hört sich gut an. Schade, dass ich nicht dabei sein kann. Beim Einstellen auf der Web-site, hat es dann „Klick“ gemacht. Der 24.08 ist ja gar kein Sonntag, sondern ein Freitag. Ob sich Wandern wohl als Ausgleich zum Marathontraining eignet? Egal, diesmal bin ich dabei! 
                                                                       Bild anklicken um die Wanderung im Detail zu verfolgen.

Um 6 Uhr hat der Wecker geklingelt – ich brauch Zeit fürs Frühstück. Die Wettervorhersage war nicht ganz so optimal und in der Nacht hatte es auch geregnet. Als Läufer ist einem das Wetter ja ziemlich egal, aber wie sehen das die Wanderer? Also bis 7 Uhr immer mal wieder nach den Emails geschaut, ob da vielleicht eine Absage kommt, aber inzwischen war sogar blauer Himmel zu sehen, also hartes Ei gekocht, Vesperbrot vorbereitet und Rucksack gepackt, natürlich zur Sicherheit inklusive Pullover und Regenjacke.

8:15 Uhr war der Treffpunkt am Bahnhof Tübingen. Ich war 10 Minuten zu früh, aber Peter war natürlich schon da. Acht Wanderer/Wanderinnen aus Tübingen waren wir und in Rottenburg kamen noch mal fünf dazu. Ich hatte – im Sinne von Regeneration für die Beine – meine Walkingstöcke mitgenommen, was sich im Weiteren, angesichts der teils steilen und manchmal auch rutschigen Wege, als praktisch herausstellte.

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Über den Mühlenweg wanderten wir raus aus Rottenburg vorbei an der „Ambiente Beach-Bar“– ja, sowas gibt’s in Rottenburg – und dann einen steilen Zickzackpfad hoch auf den „Sebastian Blau Weg“ in Richtung Bad Niedernau. Nach etwa 5 km drehten wir eine Schleife im Bad Niedernauer Kurpark, amüsierten uns über die Eiswarnung am Kursee und begegneten einem berittenen Wanderer oder ist es vielleicht ein römischer Kurier?

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Von dort ging es auf teils abschüssigen Wegen mit umgefallenen Bäumen zur Römerquelle. Jeder hatte sich auf frisches Quellwasser gefreut, aber zunächst kam da nicht ein Tropfen raus. Dann, oh Wunder – hat uns der römischen Gott Apollo tatsächlich erhört? – kam Wasser und das schmeckte sehr gut und gesund soll es ja auch sein.

L1120694 HDass diese Quelle schon von den Römern genutzt wurde, ist über Münzen aus der Zeit Kaiser Neros (54-68 n.Chr.) belegt. Wolfgang hat noch ein wenig geschichtliches Wissen beigetragen. Unter anderem weiß ich jetzt, dass man nicht weiß, ob der Name der Stadt Rottenburg sich nun von der Farbe „Rot“ (rote Steine), von „verrottet“ – da sah‘s wohl nicht immer so schön aus – oder von der Weilerburg, die ursprünglich nach ihren Herren „Rotenburg“ hieß, ableitet.

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Dann gab‘s einen abenteuerlichen Aufstieg durch die Wolfsschlucht. Vor Wölfen habe ich keine Angst, aber da möchte ich nicht sein, wenn nach einem Gewitter das Wasser durchschießt. Nach einem Blick auf Schwalldorf ging es vorbei an voll hängenden Schlehdornhecken – gut haben die geschmeckt, sauer macht lustig – und dann wieder runter ins Katzenbachtal zur Ziegelhütte. Bis 1906 wurden dort Ziegel hergestellt und danach noch bis 1957 Kalk gebrannt.

Nach einem nochmaligen, schwer zu findenden Anstieg aus dem Katzenbachtal erreichten wir das „Pumphäusle“ des Vogel- und Naturschutzvereins Weiler, das mit stabilem großen Tisch und Bänken zum Rasten einlädt. Zeit für das mitgebrachte Vesper, untermalt mit vielen Infos aus der Geschichte von Rottenburg.

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Auf dem Rückweg, unterhalb der Rottenburger Altstadtkapelle, sind wir dann nochmal den Römern begegnet in Form von zwei römischen Steinsäulen, die aus einer ehemaligen römischen Villa stammen. Wolfgang hat erzählt, dass das in manchen Ortsnamen vorkommende „Weil“ sehr wahrscheinlich auf dort zur Römerzeit befindliche römische Villen zurückgeht.

Danach war es dann Zeit, sich auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zu freuen. Nach 16,5 km und einem Gesamtanstieg von mehr als 350 Metern hatten wir uns das auch verdient.

Insgesamt ein sehr schöner Tag, auch wenn es nachmittags doch noch ein wenig angefangen hat zu regnen. Das war aber nach den Anstrengungen – ich fand die Tour durchaus anspruchsvoll – eher angenehm. Ob das jetzt eine Entspannung im Rahmen meines Marathontrainings war, wag ich zu bezweifeln. Mal schauen wie ich die nächste 30iger Runde morgen am Sonntag überstehe …

Mein ganz besonderer Dank gilt Peter Reif für die gute Vorbereitung, Armin Beuter für die sichere Führung auf schmalen, oft schwer zu findenden Pfaden, Wolfgang Eberhardt für seine fachlich fundierten Kommentare zu den Spuren der Römer und Andreas Peters für die Bestimmung vieler schöner, aber auch gefährlicher Pflanzen am Wegesrand.

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 Und hier noch ein Link zu weiteren Bildern.

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